Was ist Fentanyl?
Fentanyl gehört zur Gruppe der vollsynthetischen Opioide und ist ein Agonist am μ-Opioidrezeptor (Vermittlung von Effekten wie Euphorie, Schmerzlinderung, Herabsetzung der Atmung etc.) mit einer ca. 100 bis 125-fach stärkeren Wirkung als Morphin. Der Wirkstoff findet besonders bei Durchbruchschmerzen im Zuge einer Krebserkrankung sowie starken chronischen Schmerzen Anwendung. Fentanyl kann unterschiedlich appliziert werden:
- Intravenös: Das Medikament wird aufgrund seiner guten Steuerbarkeit (kurze Halbwertszeit) häufig bei oparativen Eingriffen im Rahmen einer Allgemeinanästhesie (Narkose) verwendet.
- Transdermal (über die Haut): Als Pflaster auf die Haut geklebt, wird das hochpotente Schmerzmittel bei akuten oder chronischen Schmerzzuständen eingesetzt. Der fettlösliche Wirkstoff wird kontrolliert zur Aufnahme über die Haut freigesetzt. Die Pflaster sind mit einer Wirkstoffmenge von 12,5 / 25 / 50 / 75 oder 100µg (Mikrogramm) pro Stunde erhältlich.
- Oral: Die Anwendungsmöglichkeiten von Fentanyl als Lutschtabletten (z.B. Actiq®) sind zur Therapie von Durchbruchschmerzen bei Patienten und Patientinnen bestimmt, die im Rahmen einer «Basistherapie» bereits mit anderen Opiaten behandelt werden. Das heisst z.B. bei einer plötzlichen, deutlichen Verschlechterung der Schmerzsymptomatik bei einem bestehenden Tumorleiden oder anderen chronischen Erkrankungen.
- Nasal: Der Wirkstoff kann als Spray (z.B. Instanyl®) über die Schleimhäute der Nase aufgenommen werden. Wie bei der oralen Gabe, steht bei dieser Anwendungsform als Indikation die Therapie von Durchbruchschmerzen im Vordergrund.
Wie wirkt Fentanyl?
Fentanyl interagiert vor allem mit dem µ-Opioid-Rezeptor. Die wichtigsten therapeutischen Effekte sind Aufhebung bzw. Unterdrückung der Schmerzempfindung (Analgesie) und Sedierung.
Wie schnell eine Wirkung eintritt und wie lange diese anhält hängt – ähnlich wie die Menge an Fentanyl, die in den Körper gelangt – von der Darreichungsform ab. Wird Fentanyl z.B. in Form eines Matrixpflasters auf die Haut aufgeklebt, tritt die Wirkung am langsamsten ein (nach mehreren Stunden).
Fentanyl ist gut fettlöslich (lipophil). Der Wirkstoff sammelt sich daher schnell im Skelettmuskel und Fettgewebe an und wird langsam ins Blut abgegeben. Fentanyl passiert uneingeschränkt die Blut-Hirn-Schranke. Der Wirkstoff wird schnell und umfangreich in der Leber verstoffwechselt. Eine Fentanyl-Dosis wird zu ca. 75% hauptsächlich in Form von Metaboliten (zum grössten Teil Norfentanyl) über den Urin ausgeschieden.
Wie entsteht eine Fentanyl-Abhängigkeit?
Eine Fentanyl-Abhängigkeit entsteht schleichend. Am Anfang der Einnahme stehen häufig chronische Schmerzen oder eine missbräuchliche Einnahme. Hauptgründe für eine wiederholte Zufuhr des Medikaments sind die erwünschten Effekte wie Schmerzlinderung und besonders die psychische Erleichterung durch euphorisierende Wirkungen.
Mit der Zeit passt sich der Organismus an die Dauerzufuhr des Opioids an. Es entsteht eine Opiattoleranz. Die Gewöhnung verlangt nach immer höheren Dosen um den gleichen Effekt zu erhalten. Infolgedessen wird die Dosis nicht selten schrittweise, auf deutlich mehr als die empfohlene maximale therapeutische Empfehlung erhöht.
Das Absetzen der Substanz nach einiger Zeit (z.B. zur Überprüfung des Schmerzbildes) kann, zumeist auch unerwartet, zu körperlichen und psychischen Entzugssymptomen führen. Mit anfänglich nur leichten, mit Dauer des Ausbleibens aber immer stärkeren Symptomen verlangt der Körper nach erneuter Zufuhr von Fentanyl-Präparaten. Diesem heftigen, auch psychischem Verlangen wird dann meistens wieder entsprochen.
Die Angst vor Entzugssymptomen, erneut auftretende Schmerzen oder die Vermeidung von psychischem Unwohlsein nötigt viele Menschen mit einer Fentanyl-Abhängigkeit oft zu einer chronischen Einnahme.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus diesem Dilemma bietet der ESCAPE Fentanyl-Entzug.
Welche handelsüblichen Medikamente enthalten Fentanyl?
Fentanylhaltige Medikamente sind unter verschiedenen Handelsnamen (länderspezifisch von einem bestimmten Hersteller gekennzeichnet und vertrieben) erhältlich:
- z.B. Fentanyl-Mepha®, Actiq®, Instanyl®, Durogesic®
Fragen und Antworten zur Fentanyl-Abhängigkeit
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So gelingt ein erfolgreicher Fentanyl-Entzug
ESCAPE Fentanylentzug
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