Entzug von Morphin: Ein Weg aus der Abhängigkeit

Die Abhängigkeit von Morphin oder auch Morphium ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die professionelle Hilfe erfordert. Ein kalter Entzug von Morphin und die damit einhergehende Angst vor Schmerzen und anderen Entzugserscheinungen stellt für Betroffen zumeist eine grosse Hürden dar. Der Entzugsprozess mag eine Herausforderung sein, aber mit unserer fachkundigen Unterstützung können Sie diesen bewältigen. Wir bieten Ihnen die fortschrittlichsten Möglichkeiten, um Sie auf Ihrem Weg zurück in ein freieres Leben zu begleiten. Zu Beginn steht immer ein einfühlsames Gespräch, in dem wir Ihre persönliche Situation gemeinsam besprechen.

Unterstützung durch unsere Klinik:

Unser Ansatz beruht auf der Anwendung unseres bewährten Therapiekonzepts. Es kombiniert Technologie mit einer umfassenden medizinischen und persönlichen Betreuung, um den Entzug so erträglich wie möglich zu gestalten

  • Neuro Jet®-Stimulation: Der Neuro Jet® IX-Stimulator ist ein zentrales Element unserer Behandlung. Das Gerät lindert auftretende Entzugssymptome, sobald diese einsetzen. Durch die Stimulation der körpereigenen Endorphinproduktion wird der Stoffwechsel unterstützt und der Entzugsprozess beschleunigt. Viele unserer Klinikgäste können dadurch erstmals etwas  schlafen und empfinden den Entzug als weitaus weniger belastend.
  • Medikation: Zusätzlich zur Neurostimulation erfolgt eine individuelle symptomatische Behandlung der auftretenden Entzugssymptome. Das bedeutet, wir setzen gezielt Medikamente ein, um Entzugserscheinungen wie zum Beispiel das Restless-Legs-Syndrom (RLS) wirksam zu lindern.
  • Persönliche Unterstützung und medizinische Betreuung: In unserer Klinik legen wir grössten Wert auf eine private und familiäre Atmosphäre. Unsere engagierten Mitarbeiter stehen Ihnen rund um die Uhr zur Seite, um Sie während des gesamten Entzugsprozesses zu begleiten, zu motivieren und zu unterstützen.
  • Beratung vor und nach dem Entzug: Wir nehmen uns die nötige Zeit, um umfassend auf Ihre persönliche Situation einzugehen. Mit unserer Expertise bieten wir Ihnen eine umfassende Beratung an, um gemeinsam mit Ihnen den bestmöglichen Weg aus der Abhängigkeit zu planen.
  • Organisation der medikamentösen Abstinenzhilfe: Die regelmässige Einnahme eines «Opiatblockers» (Naltrexon HCL, opioid antagonist) im Anschluss an den Entzug verhindert, dass Opiate / Opioide ihre Wirkung entfalten können.

Morphin-Entzug mit Neurostimulation

Die gefürchteten Entzugssymptome werden durch den Einsatz von Frequenzstimulation behandelt. Der Neuro Jet® IX wurde in unserer Klinik aus den frühen Grundlagen der Neuro-Elektro-Stimulation (NES oder NET) entwickelt.

Mit dem Neuro Jet® IX, einem computergesteuerten Therapiegerät, wird die körpereigene Opiatproduktion (Endorphine) angeregt, wodurch eine schnellere Umstellung des Stoffwechsels erreicht wird. Die Entzugssymptome werden nachhaltig gelindert und der Opiatentzugsprozess deutlich verkürzt.

 

 

 

Voraussetzungen für einen Morphin-Entzug:

  • Allgemeine Lebenssituation: Eine stabile Lebenssituation mit unterstützenden Beziehungen und einem geregelten Tagesablauf ist sehr hilfreich für den Entzug.
  • Gesundheitszustand: Eine Vorabklärung des allgemeinen Gesundheitszustands (z.B. psychiatrische Diagnosen, chronische körperliche Schmerzen) ist wichtig.
  • Somatische Vorabklärung: Bei Patienten, die Morphin aufgrund von chronischen Schmerzen einnehmen, ist eine einwandfreie somatische Vorabklärung bedeutsam.
  • Motivation: Die Bereitschaft zur Veränderung und die Entzugsmotivation sind entscheidende Faktoren für den Erfolg.
  • Zielsetzung: Es sollte ein klares Ziel und Setting für die Zeit nach dem Entzug definiert sein.

Vorbereitung auf einen Morphin-Entzug:

  • Eingangsdosierung: Ein Entzug kann bei uns ab einer Dosierung ca. 240mg (orale Einnahme) pro Tag stattfinden. Generell gilt: Je tiefer die Dosierung, desto einfacher der Entzug! Sollten Sie eine hohe Dosis morphinhaltiger Medikamente einnehmen, beraten wir Sie gerne, wie sich eine Reduktion schrittweise angehen lässt.
  • Konsumform: Bitte beachten Sie, dass die Konsumform einen Einfluss auf den Entzugsverlauf und die Entzugssymptomatik hat. Bei geschnupftem (per nasal) Morphin und gespritztem (intravenös) Morphin ist eine gute Vorbereitung umso wichtiger und die vorgängige Umstellung auf eine orale Einnahme (per oral) ist zentral. Wir sind uns bewusst, dass eine Umstellung der Konsumform (gerade bei intravenösem Konsum) nicht leicht ist. Gelingt es Ihnen aus eigener Kraft, wenn nötig mit unserer Unterstützung, eine gute Ausgangslage zu erarbeiten, ist die Prognose im Nachhinein oft besser.
  • Umstellung auf ein länger wirksames Opioid: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, ein paar Tage vor dem Entzug auf ein länger wirksames Opioid wie Methadon oder Polamidon umzusteigen. Durch die kurzzeitige Einnahme stellen sich die negativen Effekte (wie starke Einlagerung im Muskel- und Fettgewebe) nicht ein und der Entzug wird vereinfacht.
  • Dosierungsreduktion: Erfahrungsgemäss erhalten Menschen mit einer Morphin-Abhängigkeit bei der Umsetzung einer Dosierungsreduktion oft wenig bis gar keine Unterstützung, zudem fehlt häufig das fachliche Know-how und die Motivation individuelle Ressourcen zu erkennen. Oft werden leider auch viel zu hohe Dosierungen verschrieben, welche dann von den Betroffenen mühselig schrittweise wieder abgebaut werden müssen.

Verlauf eines Morphin-Entzugs:

Die Wahrnehmung und Ausprägung eines Morphin-Entzugs sind individuell. Welche Symptome bei einem Entzug von Opiaten auftreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die gesundheitliche Konstitution, die persönliche Einstellung und Perspektive, die Konsumhöhe, die Konsumform, die Konsumdauer, das Lebensalter und die Behandlungsmöglichkeiten. Eine allgemein gültige Aussage über den Verlauf des Entzugssyndroms ist daher generell nicht möglich.

Der Hauptteil des Entzugs dauert bei uns etwa drei Tage. In dieser Zeit können folgende Symptome stärker, schwächer oder gar nicht auftreten:

  • Körperliche Entzugserscheinungen: Weitstellung der Pupillen, Schwitzen, Frösteln, Doppelbilder, Übelkeit und Erbrechen, Bauch- und Unterleibskrämpfe, Appetitlosigkeit, verstärkte Wahrnehmung von Schmerzen (Hyperalgesie), Restless-Legs-Syndrom (RLS), Muskelverkrampfungen, Schüttelfrost, schneller Puls, hoher Blutdruck, Durchfall.
  • Psychische Entzugserscheinungen: Stimmungsschwankungen, Ängste, Schlafstörungen, innere Unruhe, Dysphorie, depressive Verstimmungen, anhaltendes Substanzverlangen (craving).
  • Erholungsphase: Am 4. Tag setzt die Erholungsphase ein und wir besuchen mit unseren Klinikgästen bereits ein Thermalbad. Das warme Wasser trägt auch dazu bei, etwaige noch leicht vorhandene Entzugssymptome zu lindern und die neugewonnene Freiheit bereits etwas zu geniessen.

Allfällig verbleibende leichte Entzugserscheinungen und Erschöpfungszustände können in ihrer Dauer und Ausprägung variieren.

Durch eine gesunde Lebensweise werden die Selbstheilungskräfte des Körpers die Leistungsfähigkeit jeden Tag ein weiteres Stück wieder herstellen. Geduld und das nötige Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten begünstigen diesen Prozess.

Nüchternheit und emotionale Herausforderungen

Wichtiger Punkt: Durch den Wegfall des Betäubungsmittels werden sie nüchtern! Je nach Situation des Betroffenen ist das ein schwieriger und überwältigender Prozess. Sie werden empfindlicher, die Wahrnehmung wird intensiver und die verschiedenen Emotionen sind deutlicher erlebbar («Auftauen der Seele»).

Was ist Morphin?

Morphin ist ein natürlicher Bestandteil von Opium (getrockneter Milchsaft des Schlafmohns). Die Substanz wird vor allem in der Therapie von starken Schmerzen eingesetzt, aber eben auch zur Substitutionsbehandlung bei Menschen mit einer bestehenden Opiat-Abhängigkeit (vorwiegend bei Abhängigkeit von Heroin). Morphinhaltige Medikamente sind als Retardkapseln oder Retardtabletten, Tropfen, rasch wirksame Tabletten, Injektionslösungen, Suppositorien, und Pflaster erhältlich. Zur Substitution wird zumeist retardiertes Morphin in Kapsel- (z.B. Sevre-Long®, Kapanol® in der Schweiz, Substitol® in Österreich und Deutschland) oder Tablettenform (z.B. Compensan®) abgegeben.

Wie wirkt Morphin?

Morphin wirkt im zentralen Nervensystem als Agonist. Die Effekte beruhen hauptsächlich auf der Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren (Vermittlung von Effekten wie Euphorie, Schmerzlinderung, Herabsetzung der Atmung etc.). Dadurch wird die Schmerzweiterleitung behindert und das Schmerzempfinden gesenkt. Die Substanz hat stark schmerzlindernde (analgetische), hustenreizlindernde (antitussive) und psychotrope («auf die Seele wirkend») Eigenschaften.

Nach Einnahme über den Mund (peroral) wird Morphin eher langsam und unvollständig vom Darm in den Blutkreislauf aufgenommen (Bioverfügbarkeit von 20 – 40%). Nach seiner Verteilung im Körper wird der Wirkstoff in der Leber abgebaut. Die dabei entstandenen Abbauprodukte (die immer noch eine schmerzstillende Wirkung aufweisen) werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden.

Wie entsteht eine Abhängigkeit?

Eine Morphin-Abhängigkeit entsteht schleichend. Am Anfang der Einnahme stehen häufig chronische Schmerzen, die Substitution oder eine missbräuchliche Einnahme. Hauptgründe für eine wiederholte Zufuhr des Medikaments sind die erwünschten Effekte wie Schmerzlinderung, Vermeidung von Entzugssymptomen (Substitution) und besonders die psychische Erleichterung durch euphorisierende Wirkungen.

Mit der Zeit passt sich der Organismus an die Dauerzufuhr des Opiats an. Es entsteht eine Opiattoleranz. Die Gewöhnung verlangt nach immer höheren Dosen um den gleichen Effekt zu erhalten. Infolgedessen wird die Dosis nicht selten schrittweise, auf deutlich mehr als die empfohlene maximale therapeutische Empfehlung erhöht.

Das Absetzen der Substanz nach einiger Zeit (z.B. zur Überprüfung des Schmerzbildes) führt zu körperlichen und psychischen Entzugssymptomen. Mit anfänglich nur leichten, mit Dauer des Ausbleibens aber immer stärkeren Symptomen verlangt der Körper nach erneuter Zufuhr von Morphin-Präparaten. Diesem heftigen, auch psychischem Verlangen wird dann meistens wieder entsprochen.

Die Angst vor Symptomen bei einem kalten Entzug, erneut auftretende Schmerzen oder die Vermeidung von psychischem Unwohlsein nötigt viele Menschen mit einer Morphin-Abhängigkeit oft zu einer chronischen Einnahme.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus diesem Dilemma bietet der Entzug von Morphin mit der ESCAPE-Methode.

Welche handelsüblichen Medikamente enthalten Morphin?

Morphinhaltige Medikamente weisen ein hohes Suchtpotenzial auf und sind unter verschiedenen Handelsnamen (länderspezifisch von einem bestimmten Hersteller gekennzeichnet und vertrieben) erhältlich:

  • z.B Sevre-Long®, MST®Continus®, Substitol®, Compensan®, Mundidol®, Vendal®, Capros®.

Beobachtete Nebenwirkungen von Morphin in der Substitutionsbehandlung (z.B. Compensan® )

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen und Benommenheit. Weitere Informationen zu den in Österreich häufig verwendeten Medikamenten zur Erhaltungstherapie bei Opioidabhängigkeit finden Sie unter folgenden Quellen:

https://gl-pharma.com/wp-content/uploads/2021/01/GI_Compensan-ret-300mg_FT_UA_10.pdf

https://de.mundipharma.com/sites/mundi-pharma-ger/files/mundipharma-ger/fachinformationen/FI%20Substitol%2030%20mg60%20mg100%20mg200%20mg%20Hartkapseln%20retardiert%20Dezember%202021.pdf

Morphinentzug in der ESCAPE Klinik

Effizienz

Schneller und sanfter Entzug von Opioiden in 5 Tagen

Qualität

Signifikante Reduktion von Entzugssymptomen durch Stimulation körpereigener Opioide und unterstützender Medikation

Individualität

Individuelle Betreuung durch engagiertes und erfahrenes Personal

Fragen und Antworten zum Morphin-Entzug

Was spricht für einen Morphin-Entzug in unserer Klinik?

Für wen kommt ein Morphin-Entzug in Frage?

Wie lange dauert ein Morphin-Entzug in unserer Klinik?

Die akute stationäre Behandlungsdauer umfasst 5 Tage (Montag bis Freitag). Damit es bewältigbar ist, in dieser kurzen Zeit eine körperliche Abhängigkeit von Morphin zu überwinden, ist eine gute Vorbereitung und etwas Disziplin im Umgang mit der letzten Dosis entscheidend. Bei langjähriger Abhängigkeit von hohen Dosen oder in fortgeschrittenem Lebensalter kann der Entzug bei Bedarf auch in zwei Etappen durchgeführt werden. Wir beraten Sie hierzu individuell und transparent.

Wie geht es nach einem Morphin-Entzug weiter?

Der körperliche Entzug ist nur der erste Schritt. Ein durchdachtes Nachsorgekonzept ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Wir besprechen gemäss Ihrer individuellen Situation die nächsten Schritte und empfehlen Ihnen eine ambulante Nachsorge oder ambulante Nachbetreuung in Wohnortnähe. Dies kann zum Beispiel eine verhaltensorientierte Psychotherapie sein. Ein effizientes Rückfallmanagement hilft, nach einem eventuellen „Stolpern“ den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Ein stabiles Umfeld, in dem auch Hilfe für Familie und Freunde verfügbar ist, trägt massgeblich zur Stabilisierung bei.

Wie lange dauert die Erholungszeit nach einem Morphin-Entzug?

Kann es wirklich sein, dass ein Morphin-Entzug einfacher ist als ich gedacht habe?

Jeder, der schon einen Morphin-Entzug gemacht hat, verfügt über eigene Erfahrungen, meistens eher negative, was viele Ängste auslösen kann. Im Vergleich zu dieser Erfahrung erscheinen die Berichte der Patienten nach einem ESCAPE-Entzug eher überraschend. Wir haben uns dafür eingesetzt, ein Entzugsverfahren zu entwickeln, das grösstmöglichen Komfort und möglichst wenig Leiden mit sich bringt. Durch die Verwendung unserer Neuro Jet®-Stimulatoren und unterstützender Medikamente ergeben sich völlig neue Möglichkeiten beim Morphin-Entzug, die viele als revolutionär empfinden. Die Resultate sind in den Patientenechos nachzulesen oder anzuhören.

Wir sind ein Paar und beide abhängig von Morphin. Können wir den Entzug zusammen machen?

Ja, in unserer Klinik können auch Paare gemeinsam einen Morphin-Entzug durchführen. Eine entscheidende Voraussetzung ist, dass jeder für sich die feste Entscheidung zum Entzug getroffen hat (Abstinenzmotivation) und beide Partner sich in diesem Vorhaben gegenseitig unterstützen können, anstatt sich zu gefährden. Dem Setting und der Planung für die Zeit nach dem Entzug kommt hier eine ganz besondere Bedeutung zu.

Ist es sinnvoll, einen Morphin-Entzug ohne ambulante Nachsorge zu machen?

Diese Frage muss jeder für sich selber entscheiden. In der Regel ist es wesentlich sinnvoller und erfolgreicher, sich für die Zeit nach einem Entzug begleitende Massnahmen, wie eine ambulante, verhaltensorientiert Psychotherapie zu organisieren um sich mit der Sucht (psychische Abhängigkeit) auseinanderzusetzen. Solange sich jemand in einer ambulanten Nachsorge befindet, sind die Chancen deutlich höher, sich auf die neue Lebenssituation gut einzustellen, was das Rückfallrisiko senkt. Unsere bewährten Nachsorge-Konzepte helfen Ihnen – auch auf Distanz – neue, gesunde Verhaltensweisen zu etablieren.

Erfahrungsberichte

Patienten erzählen über Ihre Erfahrungen des Aufenthalts in unserer Klinik.

Nachsorge

Was sind die Herausforderungen nach einem erfolgreichen Entzug?

Kosten für Entzug

Erfahren Sie mehr über die Preisgestaltung eines Entzugs in der ESCAPE Klinik.

Entzugsablauf

Lernen Sie mehr über unsere innovative ESCAPE Entzugstherapie.

Die ESCAPE Klinik

Seit über 30 Jahren unterstützen wir unsere Patienten und Patientinnen.

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